Die Weigerung einer nach Auschwitz deportierten Ärztin, an medizinischen Experimenten teilzunehmen
Herausgegeben von Florence Hervé und Hermann Unterhinninghofen
Adélaïde Hautval (1906–1988) war keine Widerstandskämpferin. Doch die elsässische Ärztin passte sich nicht dem Antisemitismus und Rassismus an, sondern zeigte Zivilcourage, wo die meisten schwiegen. Im Januar 1943 wurde sie nach Auschwitz deportiert.
Jahre später schrieb sie ihre Erinnerung an diese Zeit. Sie informiert über den Alltag in der Deportation, in den Konzentrationslagern, berichtet über medizinische Menschenversuche, über moralische Entscheidungen und Eigenverantwortung. Sie zeigt: Auch unter menschenunwürdigen Bedingungen war und ist es möglich, »Nein« zu sagen, sich nicht zu fügen und den aufrechten Gang zu bewahren.
Der Bericht von Adélaide Hautval erschien 2008 erstmalig in deutscher Sprache. Nun liegt er in einer zweiten Auflage vor, überarbeitet, aktualisiert und ergänzt durch zwei wieder entdeckte Texte von Adélaide Hautval aus dem Jahr 1946.
Florence Hervé ist Journalistin und promovierte Germanistin und lebt in Düsseldorf und im Finistère. Bei Dietz Berlin veröffentlichte sie unter anderem »Clara Zetkin oder: Dort kämpfen, wo das Leben ist« (2020, 4. Auflage) und »Louise Michel oder: Die Liebe zur Revolution« (2021).
Hermann Unterhinninghofen ist Gewerkschafter, verfasst Beiträge für die Website www.gedenkorte-europa.eu und ist ehrenamtlich aktiv beim Studienkreis Deutscher Widerstand 1933–1945..
2., überarbeitete und ergänzte Auflage 2024
144 Seiten, Broschur, 12,00 €
ISBN: 978-3-320-02154-2
Hier zu erwerben: https://dietzberlin.de/produkt/medizin-gegen-die-menschlichkeit/