Florence Hervé (Hg.), Martin Graf: Fotografien
Am 10. Juni 1944 blieb in Oradour-sur-Glane die Zeit stehen. Das ruhige Dorf im nordwestlichen Zentralmassiv Frankreichs wurde von der SS-Panzerdivision ‚Das Reich‘ in Schutt und Asche gelegt. 642 Menschen wurden erschossen, verbrannt – in ihrer Mehrzahl Frauen und Kinder.
Der Bildtextband informiert über das Geschehen, das Massaker von Oradour und die Erhängungen in Tulle einen Tag zuvor, über die unzureichende juristische Aufarbeitung der Verbrechen, die Prozesse von Bordeaux und das Versagen der bundesdeutschen Justiz. In ihren Augenzeugenberichten beschreiben Überlebende den Ablauf der Gräueltaten.
Der Blick namhafter Künstler/innen und Schriftsteller/innen auf den Schrecken von Oradour findet seinen Ausdruck in Gedichten und Zeichnungen. Die Gedenkstätte von Oradour wird vorgestellt, über die Zukunft des Gedenkens im europäischen Zusammenhang wird informiert.
Eine besondere Bedeutung kommt den im Bildteil gebündelten, eindrucksvollen und aussagekräftigen Fotos zu. Eine kleine Chronik und Literaturhinweise ergänzen den zweisprachigen Band.
Video: Oradour- Buchvorstellung am 29. Juli 2014 in Dortmund
2., durchgesehene u. erweiterte Auflage, PapyRossa Verlag Köln 2017
Paperback, 146 Seiten – 21,0 x 23,5 cm
ISBN 978-3-89438-554-5
Pressestimmen
„Mit dem empfehlenswerten Buch über Ortadour-sur-Glane wollen die Herausgeberin und der Photograph Martin Graf über die Verbrechen des 20. Jahrhunderts informieren und zu einem friedlichen Zusammenleben der Völker beitragen.“
Dr. Christiane Goldenstedt in hagalil Juni 2015
„Indem es gegen den verordneten Zeitgeist steht, widersteht es ihm und wird zu einem papiernen Meilenstein des Erinnerns, der Mahnung und des Nie-Wieder-Postulats…Das Oradour-Buch dokumentiert, was geschehen ist, liefert den O-Ton der Überlebenden und bildet zudem den literarischen und dichterischen Umgang mit dem Schrecken ab. Es faßt Geschichte in Bilder – visuell und in den Köpfen der Leser.“
Junge welt, 20.6.2015
„Mit ihrem jüngst publizierten Buch leisten Florence Hervé und Martin Graf einen wichtigen Beitrag, damit Oradour auch in Deutschland bekannter wird…Eindrucksvolle Aufnahmen… Dazu bieten Florence Hervé und andere Autoren kurz und prägnant gehaltene Informationen sowie ebenso beeindruckende Berichte Überlebender.“
Militärgeschichte – Zeitschrift für historische Bildung. 4/2014 „Das faktenreiche Buch ist eine hervorragende Grundlage für eine antifaschistische internationale Erinnerungsarbeit von unten, die Täter, Ursachen und Zusammenhänge klar benennen, und die, wie es die Herausgeberin in ihrer Einleitung ausdrückt, ein Gedenken an die Vergangenheit mit einem ‚Nachdenken über die Gegenwart‘ und einem ‚Denken in die Zukunft‘ verbinden“. Informationen November 2014
„Das Oradour-Buch dokumentiert, was geschehen ist, liefert den O-Ton der Überlebenden und bildet zudem den literarischen und dichterischen Umgang mit dem Schrecken ab – mit Texten von Louis Aragon, André Besson, Madeleine Riffaud, Vercors. Es faßt Geschichte in Bilder – visuell und in den Köpfen der Leser.“
Junge welt vom 30.6.2014
„Klar wie selten wird die Unfassbarkeit der Gewalt in den Texten deutlich.“
Terz, Juni 2014